Big John
Bei John Surtees weiß man manchmal nicht, was beeindruckender ist: dass er Weltmeister auf zwei Rädern wurde – oder auf vier.
Vielleicht ist es aber gerade diese Kombination, die zeigt, was für ein außergewöhnlicher Racer er war. Kein Mann für Talkshows, sondern einer, der Maschinen verstand wie andere Menschen.
Er kam aus der Welt der Motorräder – und dominierte sie. Vier WM-Titel in der 500er-Klasse, drei weitere in der 350er. Doch anstatt sich auf dem Thron auszuruhen, wechselte Surtees Anfang der 60er auf vier Räder.
Viele hielten das für Wahnsinn. Er selbst sah es als Herausforderung.
Und die meisterte er. 1964 wurde er Formel-1-Weltmeister mit Ferrari – als bislang einziger Mensch, der je in beiden Welten ganz oben stand.
Ein stilles Genie am Lenkrad, das lieber mit dem Team sprach als mit der Presse.
Surtees war keiner, der beim Feiern die Korken knallen ließ. Aber wenn es auf der Strecke ernst wurde, war er präzise wie ein Uhrwerk. Sein Fahrstil: sauber, fokussiert, ohne Schnörkel. Als würde er mit dem Auto eine Sprache sprechen, die andere nur bruchstückhaft verstanden.
Eine seiner Eigenheiten? Er fuhr oft mit einem Schal. Nicht aus Eitelkeit – sondern, weil er den Lärm und das Öl, das bei Testfahrten manchmal durch die Cockpitritzen spritzte, einfach satt hatte. Praktisch gedacht, wie immer.
Später gründete er sein eigenes Team – Surtees Racing – und blieb auch nach dem aktiven Fahren im Sport verwurzelt. Doch sein Leben war nicht ohne Tragik: 2009 verlor er seinen Sohn Henry bei einem Unfall im Nachwuchsrennsport. Surtees machte daraus eine Stiftung für mehr Sicherheit im Motorsport – sein letzter großer Beitrag für den Sport, den er so sehr liebte.
John Surtees war kein Lautsprecher, kein Glitzerstar. Aber er war ein Mann, der wusste, was es heißt, Kontrolle zu haben – über eine Maschine, über eine Karriere, über sich selbst.
Und wer ihn je fahren sah, wird’s bestätigen: Es gibt Racer. Und es gab Surtees.
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John Surtees ist bisher der einzige Formel 1 Fahrer der in Tatsfield geboren wurde.
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